Erstes Publikationsdatum: 04.05.2023
Passwörter bleiben ein zentraler Bestandteil der IT-Sicherheit – doch ihre Rolle verändert sich. Zum World Password Day im April 2025 wurde dieser Wandel erneut deutlich: Passkeys und passwortlose Login-Verfahren gewinnen zunehmend an Bedeutung, ergänzend zu klassischen Passwörtern und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).
Das US-amerikanische National Institute of Standards and Technology (NIST) empfiehlt mittlerweile ganz offiziell:
https://www.nist.gov/cybersecurity/how-do-i-create-good-password?utm_source=chatgpt.com
Verwenden Sie Passphrasen mit 15 oder mehr Zeichen (z. B. „kaffee‑marmelade‑saturn‑leuchtend“). Sie sind leichter zu merken, deutlich schwerer zu knacken – und entsprechen den NIST-Empfehlungen. Komplexitätsregeln mit Sonderzeichen und Grossbuchstaben führen oft zu schlechteren Gewohnheiten und mehr Frust.
Passwort-Wiederverwendung ist ein systemisches Risiko: Wird eines kompromittiert, sind viele andere gefährdet. NIST rät dringend davon ab und empfiehlt den Einsatz von Blocklisten zur Passwortfilterung.
Verzichten Sie auf starre Regeln wie „mindestens ein Grossbuchstabe + eine Ziffer + ein Sonderzeichen“. Wichtiger ist die Länge des Passworts. Ergänzen Sie Ihre Sicherheitsstrategie stattdessen mit Filtern für bereits geleakte Passwörter (z. B. über die HaveIBeenPwned-API).
MFA bleibt essenziell – idealerweise mit Phishing-resistenten Faktoren wie Sicherheitsschlüsseln (FIDO/U2F), Passkeys oder biometrischer Authentifizierung.
Ein Passwort-Manager entlastet Sie im Alltag: Er erstellt sichere, zufällige Passphrasen, erkennt Wiederverwendung, warnt bei Leaks und speichert alles verschlüsselt.
Diese sind leicht zu erraten oder öffentlich recherchierbar. Moderne Wiederherstellungsprozesse setzen stattdessen auf E-Mail-Magic-Links oder zusätzliche MFA-Schritte.
Wenn Sie weiterhin auf E-Mail zur Kontowiederherstellung setzen, verwenden Sie dafür ein separates E-Mail-Konto, das ausschliesslich diesem Zweck dient – ohne Verbindung zu Ihrer privaten oder geschäftlichen Kommunikation. Schützen Sie es mit starker MFA.
Passkeys ermöglichen Logins per Biometrie oder PIN – und sind resistent gegen Phishing-Angriffe.
Erzwungene Wechsel führen oft zu schwachen Varianten oder dazu, dass Passwörter notiert werden. NIST empfiehlt Änderungen nur bei Verdacht auf eine Kompromittierung.
Neue Studien zeigen: Eine barrierefreie Zwei-Faktor-Authentifizierung – mit Multi-Device-Support, Biometrie und passwortlosen Alternativen – verbessert die Nutzung für Menschen mit Einschränkungen erheblich.
Klassische Passwörter bleiben vorerst als Rückfallebene bestehen, doch die Sicherheitswelt bewegt sich klar in Richtung passwortloser Ansätze, Passkeys und intelligenter MFA.
Lange, eindeutige Passwörter + MFA + Passwort-Manager bleiben die bewährte Kombination.
Doch wer 2025 bestmöglich geschützt sein will, kommt an Passkeys und Echtzeit-Leak-Erkennung nicht vorbei.